Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 258

1845 - Heidelberg : Winter
258 §. 91. Die Religionskriege in Deutschland. festigen, und seine Streitkräfte aus Ungarn und Ztalien zu- sammenziehen , worauf er sodann gleich die N e i ch s a ch t gegen die schmalkaldischen Bundeöhäupter aussprach. Da diese mehr vertheidigungs-, als angriffsweise zu Werke gehen wollten, so wagten sie bei ihrer Belagerung von In- golstadt keinen ernstlichen Sturm, sondern brachen bald wie- der auf, um das aus den Niederlanden herkommende kaiserliche Hülfsheer an einer Vereinigung mit dem Kaiser zu verhindern. Da ihnen aber dies nicht gelang, so gieng nun der Kaiser 'angriffsweise zu Werke und drang in Schwaben ein. Eben als die schmalkaldischen Fürsten, weil sie von den oberländi- schen Städten nicht ausreichend unterstützt wurden, Friedens- vorschläge thaten, trat Moritz, nachdem er vom Kaiser die geheime Versicherung der Kur würde erlangt hatte, offen für den Kaiser auf und nahm das Land Johann Friedrichs, das ihm dieser bei'm Ausbruch des Krieges arglos zur Verwaltung anvertraut hatte, in eigenen Besitz. Da nun der Kaiser die Verbündeten aufforderte, sich auf Gnade und Ungnade zu unterwerfen, so zogen die Fürsten vom bisherigen Kriegsschauplatz ab, ein jeder um sein Land zu vertheidigen. Während der Kaiser sich nun alle süddeutschen Städte unterwarf und sie m i t st a r k e n Schatzungen bestrafte, befreite Kurfürst Johann Friedrich, sein Land von den schwachen Besatzungen Moritzens, der sich zu Ferdi- nand nach Böhmen flüchtete, und nahm an der Elbe eine für Ferdinand drohende Stellung ein. Dies bewog den Kaiser nach Böhmen aufzubrechen und nach seiner Vereinigung mit Ferdinand und Moritz mit einem starken Heere von da aus in Sachsen einzurücken, wo er den nach Wittenberg eilenden Kurfürsten einholte, ihn 1547 in der Schlacht bei Mühlberg gefangen nahm und seines Kurfürstenthums verlustig erklärte, das nun an Moritz ver- liehen wurde, so daß also die K u r nun auf die albe r- tinische Linie von Sachsen übergieng.

2. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 307

1845 - Heidelberg : Winter
§. 103. Preußens Emporkommen. 307 höchst thätiger und sparsamer, dabei deutsch und christlich- gesinnter Regent, durch feste Einrichtungen im Verwaltungs- wesen, durch Verstärkung des Heeres und durch Beförde- rung des Landbaus seine Staaten in eine solche Ordnung, daß er außer den erhöhten jährlichen Einkünften einen Schatz von neun Millionen Thaler und eine wohlgehaltene Armee von 83,000 Mann hinterließ. Mit diesen Mitteln gedachte sein Sohn Friedrich tl (geb. 1712) seinen Staat auf eine noch höhere Stufe zu erheben. Kaum hatte daher Maria Theresia (Gemahlin des Herzogs Franz Stephan von Toscana) vermöge der pragmatischen Sanction die österreichische Erbschaft angetre- ten, als Friedrich Ansprüche auf vier schlesische Fürsten- thümer hervorsnchte, und, weil Maria Theresia jene nicht anerkannte, 1740 — 1742 den e r st e n s ch l e si s ch e n Krieg begann, der durch Friedrichs Sieg über die Österreicher hierauf 1741 — 1748 den österreichischen Erbfolgekrieg veran- laßte, indem nun Kurfürst Karl Albrecht von Bayern wegen Verwandtschaft mit dem österreichischen Kaiserhause auf den ganzen österreichischen Staat, Philipp V von Spanien aber auf die Lombardei Anspruch machte, und Frankreich, Preußen und Sachsen sich mit Bayern verbündeten. Karl Albrecht besetzte sogleich Österreich, ließ sich in Prag huldigen und 1741 als Karl Vii zum deutschen Kaiser in Frankfurt krönen. Unterdessen aber befreite Maria Theresia mit Hülfe der Ungarn ihr Österreich wieder, eroberte Bayern, und machte mit Friedrich, dem sie Schlesien überließ, und mit Sachsen Frieden; worauf dann die österreichischen Heere den Kaiser zur Flucht aus Bayern nöthigten, und die Franzosen aus Böhmen hinaus- und mit Hülfe der Engländer über den Rhein zu- rücktrieben. Diese raschen Fortschritte aber bewogen Friedrich in Verbindung mit dem Kaiser und mit Frankreich zum zwei- 20*

3. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 309

1845 - Heidelberg : Winter
tz. 104. Der siebenjährige Krieg. 309 Im ersten Kriegs fahre schlug Friedrich mit einem dreimal kleineren Heere den österreichischen Feldmarschall Brown in Böhmen, und brachte Sachsen, dessen Heer die Waffen vor ihm strecken mußte, in seine Gewalt. Im zweiten Jahre eroberte Friedrich Böhmen durch den Sieg bei Prag, welchen Schwerin durch seinen Heldentod herbeiführte; und obgleich Friedrich durch seine Niederlage bei Collin Böhmen wieder verlor und die Engländer ihm ihre bisher geleistete Unterstützung ent- zogen, so jagte er doch die Franzosen sammt der Reichsarmee bei Roßbach in die schimpflichste Flucht und entriß durch den Sieg bei Leuth en den Öster- reichern das von ihnen wieder besetzte Schlesien. Im dritten Jahre schickten die nun für Friedrichs Ruhm begeisterten Engländer ein Hülfsheer, das unter dem tapfern Ferdinand von Braunschweig die Franzosen am Rhein schlug, während Friedrich sein Bran- denburg gegen die eindringenden Russen durch die mörde- rische Schlacht bei Zorndorf, und Schlesien gegen die Österreicher, ungeachtet des von ihnen erlittenen Ü b er- falls bei Hochkirch, rettete. Im vierten Jahre konnte Friedrich (da seine Heere durch die bisherigen Anstrengungen so viel gelitten hatten, während der ohnedieß fast dreimal überlegene Feind stets neue Verstärkungen bekam) trotz des S i e g e s b e i Minden über die Franzosen, die Vereinigung der Russen und Österreicher nicht hindern, und nach der unglück- lichen Schlacht bei Kunersdorf, so wie nach dem Verluste Dresdens nur noch einen Theil von Sachsen be- haupten. Im fünften Jahre verlor er zwar anfangs Schlesien, gewann es aber durch seinen Sieg bei Liegnitz gegen den österreichischen Feldmarschall Laudon (bis auf die Festung Glatz) wieder, worauf er sich durch Ziethens

4. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 281

1845 - Heidelberg : Winter
§. 96. Der dreißigjährige ñrreg. 231 beschwerten, erhielten sie einen scharfen Verweis. Wüthend darüber warfen Abgeordnete dieser Stände unter Anführung des Grafen Mathias von Thurn zwei katholische Mit- glieder der kaiserlichen Statthalterschaft in Prag zu den Fenstern der Schloßkanzlei hinab. Die Folgen dieser rohen Gewaltthat voraussehend, rissen dann die protestantischen Stände die Regierung an sich, weigerten sich nach dem kurz darauf eingetretenen Tode des Kaisers Mathias den nunmehrigen Kaiser Ferdinand! als ihren König an- zuerkennen, und gaben dem Kurfürsten Friedrich V von der Pfalz die böhmische Krone, die derselbe, angetrieben von seiner ehrgeizigen Gemahlin, ungeachtet der Abmah- nung aller Kurfürsten, so wie auch Frankreichs und Eng- lands , aus Eitelkeit annahm. So entstund 1618 der dreißigjährige Krieg. Denn unverweilt rückte nun der mit dein Kaiser ver- bündete, als Feldherr und Staatsmann gleich ausgezeich- nete Herzog Maximilian von Bayern mit dem ligistischen und kaiserlichen Heere durch Österreich (wo er die gleichfalls im Aufstand begriffenen Protestanten zum Gehor- sam zurückbrachte) in Böhmen ein, und schlug das schlecht geführte Heer des entmuthigten Friedrich 1620 in der Schlacht am weißen Berg bei Prag so gänzlich, daß Friedrich eiligst aus dem Lande floh, um im nördlichen Deutsch- land Hülfe zu suchen. Hierauf erklärte ihn der Kaiser in die' Acht und seiner pfälzischen Länder verlustig; die Böhmen aber wurden hart bestraft und späterhin (1526) alle diejenigen Protestanten, die nicht zur katholischen Kirche zurückkehrten, unter Entziehung des größten Theils ihrer Habe, aus dem Lande vertrieben. Da sich nun die Union auflöste, nahm sich des geäch- teten Kurfürsten Niemand an, als der Markgraf von Baden- Durlach und die in pfälzischen Diensten stehenden Söldncrführer Prinz Christian von Braunschweig- H alberstadt und Graf Ernst von Mannsfeld, welche beide letztere am Rhein einen Plünderungskrieg gegen die

5. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 282

1845 - Heidelberg : Winter
282 §. 96. Der dreißigjährige Krieg. katholischen Stifter führten. Als ihnen nun Tilly mit dem ligistifchen Heere entgegentrat, wurde er zwar anfangs von Mannsfeld bei Wies loch geschlagen, besiegte aber nachher den Markgrafen von Baden bei Wimpfen und den Prin- zen Christian bei Hoch st und nahm die Pfalz aufs härteste mit. Hierauf verlieh der Kaiser an Maximilian von Bayern für seine Verdienste um das Haus Österreich und die katholische Sache 1623 die pfälzische Kurwürde. Zwar setzten Prinz Christian und Mannsfeld ihren Plünderungskrieg nun in Westphalen fort, wurden aber von Tilly gezwungen, ihre Heerhaufen zu entlassen, und es schien den Protestanten ein erfolgreicher Widerstand nicht mehr möglich zu seyn. Jetzt aber regte sich die Eifersucht Frankreichs auf das überwiegende Ansehen Österreichs und Spaniens, und, von Richelieu geleitet, verbündete es sich, um dem Wieder- anwachsen der spanisch-österreichischen Macht entgegenzu- treten, heimlich mit E n g l a n d, Holland und Dänemark, und gab dadurch, (während es die Protestanten in seinem ei- genen Innern verfolgte), den Protestanten in Deutschland neuen Muth zum Widerstand. Bald erschienen, durch diese Verbündeten mit Geld unter- stützt, Christian und Mannsfeld mit neugeworbenen Heeren, und während deßhalb Tilly in Westphalen blieb, erhob sich der von ihm bedrohte nie der sächsische Kreis unter Anführung des Königs Christian Iv von Dänemark, der wegen Holstein zugleich deutscher Reichsfürst war. An- derseits aber ließ der Kaiser, um nicht immer von der Liga abhängig zu seyn, durch Albrecht von Wallenftein (eig. Waldftein) ein eigenes Heer werben und es unter dem Oberbefehle desselben in's Feld rücken. Weil sich aber auch zugleich die Hugenotten in Frank- reich wieder erhoben, so trat Richelieu, noch ehe es in Deutschland zum Schlagen kam, aus jenem Bündnisse, das ohnedieß der Papst nicht billigte, wieder zurück, und die

6. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 286

1845 - Heidelberg : Winter
266 tz. 97. Der dreißigjährige Krieg. wohin sich unterdessen Wallenstein gewendet hatte, und hier kam es 1632 den 6. Nov. zur Schlacht bei Lützen, in welcher Gustav Adolf von zwei Kugeln getroffen fiel, seine deßhalb zur Rache entbrannten Schweden aber unter der Führung Bernhards von Weimar den Sieg über Wallenstein davon trugen. — Hat einerseits Gustav Adolfs Erscheinen die protestantische Sache in Deutschland aus der Gefahr des Untergangs gerettet, so hat anderseits sein Fall Deutschland von der Gefahr schwedischer Oberherrschaft befreit. Von dem Reichsverweser in Schweden Arel Oren- st i e r n a erhielt nun Herzog Bernhard von Weimar mit dem General Horn den Oberbefehl über die schwedi- * schen Truppen, die nun besonders Bayern auf das härteste bedrängten, ohne daß Wallenstein der gegen Maximilian einen Groll hegte, sie hinderte. Das zweideutige Betragen dieses hochstrebenden Mannes, der sich zuletzt, wie man zu ver- muthen Grund hat, im Einverständnisse mit Frankreich und den Schweden die Krone Böhmens verschaffen wollte, be- stimmte den Kaiser, ihn vom Oberbefehl wieder abzurufen, und weil er sich mit Gewalt darin zu behaupten suchte, ihn für einen Verräther zu erklären, worauf Wall enstein von.einem seiner Obersten (in Eger) ermordet wurde. Rasch wurden nun die Schweden von den Kaiserlichen aus Bayern vertrieben, und erlitten bald darauf durch die Überkühnheit Bernhardts 1634 in der Schlacht bei Nördlingen eine so völlige Nie- derlage, daß Bernhard von Weimar genöthigt wurde, sich über den Rhein in's Lothringische zu ziehen, Kursach- sen aber sich bewogen fühlte, mit dem Kaiser, der nun das Restitutionsedict fallen ließ, 1635 den Prager Separatfrieden zu schließen,welchen dann die andern protestantischen Fürsten (mit Ausnahme von

7. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 306

1845 - Heidelberg : Winter
§. 103. Preußens Emporkommen. 30f? einem neuen Kriege mit den Türken zu entschädigen, zog ihm darauf auch noch den Verlust von Serbien mit Belgrad und seines Antheils an der Wallachei zu. 4. Preußens Emporkommen. 1. Die beiden ersten schlesischen Kriege. §. 103. (Jftit dem Jahre 17ld, da Friedrich Ii in Preußen und Maria Theresia in Österreich den Thron bestieg, traten für Europa wichtige Veränderungen ein. Den Grund zur Macht des brandenburgisch- preußischen Hauses hatte der gerade 100 Jahre zuvor geborne große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg dadurch gelegt, daß er im Welauer Vertrage mit Polen 1657 die Souverainetät über Preußen erwarb, und durch seinen Kriegsruhm (als Ver- bündeter Hollands gegen Ludwig Xiv (§. 99), insbe- sondere als Sieger bei Fehrbellin 1675), so wie durch seine weise Verwaltung jenes Ansehen noch bedeutend erhöhte. Darauf erlangte sein Sohn, der Kurfürst Friedrich Ii dafür, daß er den Kaiser Leopold im spanischen Erbfolge- kriege unterstützte, 1701 die Königswürde in Preu- ßen, erweiterte durch mehrere Erwerbungen (darunter Neufchatel und Valangin) den Staat, stürzte ihn aber auch durch seine verschwenderische Prachtliebe in drückende Schulden. Doch sein Sohn und Nachfolger, König Friedrich Wilhelm I (1713 — 1740), half dieser Noch ab, und brachte, als ein zwar wissenschaftlicher Bildung nicht ge- neigter und für das Soldatenthum voreingenommener, aber

8. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 308

1845 - Heidelberg : Winter
308 §. 104. Der siebenjährige Krieg. ten schlesischen Kriege, während dessen der Kaiser zwar sein Bayern wieder eroberte, aber kurz nach seinem Wiedereinzug in München starb; worauf sein Sohn, der Kurfürst Maximilian Joseph auf die österreichische Erbschaft verzichtete, und der Gemahl Maria Theresi'a's Franz l 1745 als Kaiser anerkannt wurde. Da auch Spanien unterdessen den Krieg in Italien aufgegeben hatte, so hatte Maria Theresia nur noch mit den Franzosen in den österreichischen Niederlanden und mit Friedrich in Schlesien zu schaffen. Dort errang der tapfere französische Marschall Moritz von Sachsen zwar höchst glänzende Siege über England und Österreich, konnte sie aber, durch Ludwigs Xv sitten- loses Hofregiment gehindert, nicht benützen; hier, in Schle- sien, erhielt sich Friedrich durch die entscheidenden Siege bei Hohenfriedberg und bei Kesselsdorf, so daß der Aachener Friede, der dem österreichischen Erb- folgekrieg und dem zweiten schlesischen Kriege zugleich ein Ende machte, Marien Theresien die Aufrechthal- tung der pragmatischen Sanktion, Friedrichen dagegen den Besitz von Schlesien zugestand. S. Der siebenjährige Krieg. §, 104. Ui eit aber Maria Th eresia den Verlust Schle- siens nicht verschmerzen konnte, und, um es wieder zu be- kommen, auf den Rath ihres Ministers Kaunitz, ein ge- heimes Bündniß mit Frankreich, Rußland, Sachsen und Schweden zur Vernichtung der preußischen Macht unter- handelte: so faßte Friedrich, der dies klar verauösah, den Entschluß, rasch seinen Feinden zuvorzukommen, und durch seinen unvermutheten Einfall in Sachsen entstand 17s6 — 1763 der siebenjährige Krieg, auch der dritte schlesische genannt, welcher den Geist Friedrichs und die Kraft Preußens zur vollen Entwickelung brachte.

9. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 310

1845 - Heidelberg : Winter
310 §. 104. Der siebenjährige Krieg. Sieg bei Torgau gegen den Feldmarschall Daun auch wieder in den Besitz von Sachsen setzte. Im sechsten Jahre kam Friedrich durch die Ent- ziehung der englischen Hülfe, durch die abermalige Vereini- gung der Nüssen und Österreicher und durch den Verlust Schlesiens in die äußerste N o t h, aus der ihn aber unvermuthet der Tod seiner bittersten Feindin, der Kaiserin Elisabeth von Rußland, und die Thronbesteigung ihres Neffen Peters Iii rettete, der aus Bewunderung für Friedrich nicht nur einen Frieden, sondern sogar ein Bündniß mit ihm eingieng, das aber kur; darauf, nach Peters Ermordung, von dessen Gemahlin, der Kaiserin Katharina Ii, gleich wieder aufgehoben wurde, obgleich sie den Frieden bestätigte. Im siebenten Jahre konnte daher Friedrich wieder angreifend zu Werke gehen, und da sowohl die Kaiserlichen sammt der Reichsarmee, als auch die Franzosen seinen Waffen mehrmals weichen mußten, auch Schweden vom Kriege zurücktrat: so fand sich nicht nur Österreich, son- dern auch Frankreich, das in seinem gleichzeitig mit England geführten See- und C o l o n i a l k r i e g e fast alle seine außereuropäischen Länder verloren hatte, zu einem Waffenstillstände geneigt, der zuerst 1763 den Pariser Frieden, worin Frankreich Cañada und mehrere andere außereuropäische Besitzungen an England abtreten mußte, und den Hubertsburger Frieden zur Folge hatte, in welchem Schlesien für immer an Preußen fiel, im Übrigen aber jede Macht ihre Eroberungen zurückgab. So wie in diesem Kampfe, welchen Friedrich mit so geringen Mitteln gegen halb Europa so glänzend bestund, seine Feldherrngröße in das vollste Licht trat: so machte ihn seine unermüdliche Thätigkeit, weise Ordnungs- liebe, Sparsamkeit und strenge Gerechtigkeit, die er in der inner» Verwaltung seines Staates bewies, und womit er die Wunden, die der Krieg seinem Lande geschlagen hatte,

10. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 285

1845 - Heidelberg : Winter
tz. 97. Der dreißigjährige Krieg. 285 - die protestantischen Fürsten auf, sich für die Sache des Glaubens an ihn anzuschließen. Da diese ihm aber als einem Fremden nicht trauten, zwang er den Kurfürsten von Brandenburg, ihm Spandau als Waffenplatz einzu- räumen, und forderte den Kurfürsten von Sachsen auf, ihm den Durchzug zu gestatten, um die von Tillp hart bedrängte Stadt Magdeburgdie ihn um Hülfe gebeten hatte, entsetzen zu können. Während sich der Kurfürst noch weigerte, eroberte und zerstörte Tillp Magdeburg und rückte verhee- rend in Sachsen ein, weil dessen Kurfürst sich der Ausfüh- rung des Nestitutionsedicts entgegengesetzt hatte. Nun erst nahm der Kurfürst, um sein Land von den Kriegsleiden zu befreien, das Bündniß mit Gustav Adolf an, der hierauf 1631 in der Schlacht bei Leipzig den Tillp so gänzlich besiegte, daß das ganze protestantische Deutschland dem Sieger um so freudiger die Arme öffnete, je mehr die menschenfreundliche Mäßigung Gustav Adolfs, so wie die damals noch gute Mannszucht seiner Soldaten gegen die Härte der feindlichen Anführer und die Zügellosigkeit ihrer Heere abstach. Von Sachsen aus durch Franken an den Rhein ziehend, wobei er sich an mehrern Orten huldigen ließ, wendete er sich dann nach Bapern, erzwang den Übergang über den Lech, wobei Tillp tödtlich verwundet wurde, und hielt in München seinen Einzug. Allenthalben sah sich die unterdrückte Partei befreit und siegreich. Obgleich der schwedische König die Katholiken schonte, so gerieth doch mit Einemmale der Katholicismuö in äußersten Nachtheil, und sein bisheriger Vorfechter, der Kaiser, mußte für seine eigene seit- herige Stellung zu Deutschland besorgt seyn. In dieser Noth berief Ferdinand wieder den Wallen- stein mit den ausgedehntesten Vollmachten zur Bildung eines Heeres, und bald standen sich Gustav und Wall en- stein bei Nürnberg einander gegenüber. Nach einem vergeblichen Sturm auf Wallensteins festes Lager zog Gustav wieder nach Bapern und von da nach Sachsen,
   bis 10 von 10
10 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 10 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 9
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 2
32 0
33 0
34 3
35 1
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 2
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 4
1 5
2 22
3 10
4 10
5 0
6 4
7 17
8 8
9 46
10 0
11 0
12 4
13 5
14 33
15 8
16 34
17 117
18 0
19 1
20 26
21 6
22 10
23 11
24 3
25 20
26 49
27 0
28 2
29 4
30 6
31 24
32 1
33 3
34 14
35 4
36 1
37 4
38 0
39 3
40 1
41 36
42 6
43 62
44 2
45 17
46 2
47 16
48 0
49 1
50 0
51 0
52 39
53 5
54 1
55 24
56 21
57 0
58 4
59 1
60 1
61 2
62 1
63 18
64 8
65 19
66 4
67 18
68 15
69 9
70 2
71 12
72 5
73 1
74 28
75 0
76 2
77 7
78 10
79 0
80 2
81 3
82 5
83 13
84 1
85 10
86 34
87 0
88 7
89 21
90 15
91 3
92 101
93 0
94 8
95 19
96 14
97 10
98 94
99 3

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 4
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 1
40 1
41 0
42 0
43 0
44 1
45 0
46 0
47 0
48 0
49 2
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 3
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 1
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 1
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 1
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 0
101 0
102 0
103 1
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 0
125 0
126 0
127 0
128 0
129 0
130 0
131 0
132 0
133 0
134 0
135 0
136 0
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 0
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 1
149 0
150 2
151 0
152 1
153 0
154 0
155 0
156 1
157 1
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 0
176 0
177 2
178 0
179 0
180 0
181 0
182 1
183 0
184 0
185 0
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 1
192 0
193 0
194 0
195 0
196 0
197 0
198 4
199 0